Inhaltsverzeichnis
Espadrilles gestreift – verspielt in den Sommer
Wenn Espadrilles gestreift, gemustert oder mehrfarbig daherkommen, weiß man, dass die Lebensfreude wieder ausgebrochen ist. Viel Sonnenschein und warme Temperaturen locken auf die Straßen und an die Strandpromenaden und gestreifte Espadrilles gehen als sympathischer Hingucker voraus. Tatsächlich lassen sich die modischen Naturschuhe ganz wunderbar kombinieren, denn die Farben der Streifen sind vielfältig. Besonders beliebt sind blaue, rote und grüne Streifen, doch auch Gelb und Rosa treten vermehrt in den Vordergrund. Die Herkunft der Streifenoptik aber entstammt der Marine und so bleibt Blau in allen Tönen wohl naturgemäß Favorit bei gestreiften Espadrilles. Doch wer meint, hier nur die typischen, ursprünglich aus Spanien und Frankreich stammenden Espadrilles in simpler Flachoptik vorzufinden, täuscht sich. Denn die Kreativität und Experimentierfreude der Designer findet in jeder Saison neue Wege, die Espadrilles gestreift oder gemustert in neue Styles umzuwandeln.
Schuhe mit Geschichte und Gleichberechtigung
Espadrilles sind älter, als man glaubt. Wer sich heute noch an die Modelle der 1980er Jahre erinnert, weiß, dass man damals an ihnen nicht vorbeikam. Doch die Geschichte dieser bequemen Naturfaserschuhe ist viel älter. „Esparto“ ist eine Steppengrasart, aus der einst Sohlen und auch diverse andere Artikel geknüpft wurden. Vorwiegend im Baskenland und in Katalonien kam diese Technik zum Einsatz, weshalb sich noch heute Basken und Katalanen um die Ursprünge der Espadrilles streiten. Man hat sie bei der Landarbeit auf den Feldern getragen, aber sie waren auch bei der Armee des Königs von Aragon beliebt. Archäologen fanden Vorläufer der Espadrilles in einer spanischen Höhle und datierten dieses Schuhwerk auf rund 2000 v. Chr. Man darf also ruhig sagen, dass die Espadrilles schon immer von Männern und Frauen gleichermaßen getragen wurden.
Das bewies auch die High-Society der 1960er Jahre, die an der französischen Riviera auf die Espadrilles stieß und sie salonfähig machte. Bis in die höchsten Kreise, sogar in die Königshäuser dieser Welt, schlenderten Espadrilles. Gestreift oder einfarbig und auch die Damen und Herren des Jet Set sind ihnen mehr als wohlgesonnen. Angeblich soll sogar der britische Prinzgemahl im Geheimen Espadrilles tragen, wenn keine Kameras lauern oder seine Frau ihn nicht sieht. Doch das ist natürlich nur ein unbestätigtes Gerücht, dem man allerdings gerne Glauben schenkt.
Espadrilles gestreift oder bunt fühlen sich nur im Trockenen wohl
Der „Vater“ der Espadrilles, der spanische Fabrikant Rafael Castañer, empfiehlt allerdings, bei Regen lieber barfuß zu gehen, denn auch das ist seit Jahrhunderten bekannt: Die Naturfasern der Sohle saugen sich mit Wasser voll, um sich in weiterer Folge unschön aufzulösen. Dazu verbreiten sie einen eher unfreundlichen Geruch, der natürlicherweise bei feuchtem Stroh angesiedelt ist. Wichtigster Pflegetipp also: Regen meiden. Doch selbst sollte er einen mal überraschen und die in Ehren getrockneten Espadrilles – gestreift oder einfärbig – nicht mehr zu ihrer Höchstform zurückfinden: Kein Problem! Es gibt genügend davon und sie kosten nicht viel, sieht man von den Designer-Modellen mit zusätzlichen Features wie Riemchen, Pailletten oder Prints ab. Das ist wohl auch ein Grund, warum sie sich so viele Jahrhunderte an den Füßen der Menschen gehalten haben: Egal ob die Espadrilles gestreift, gemustert oder einfarbig sind, sie haben ein perfektes Preis-Leistungsverhältnis.
